Gili Gede
Nach Bali verschlägt es uns als allererstes auf die «Secret Gili’s». Denn im Gegensatz zu den nördlichen und sehr bekannten Gili’s, sind die im Süden von Lombok eher unbekannt und daher auch viel weniger touristisch. Das Wort Gili bedeutet übersetzt Insel und wird vor allem für die kleineren Inseln benutzt – wo da die Grenze liegt, haben wir nicht herausgefunden 😉
Den Weg nach Gili Gede legten wir mit einem Schnellboot* von Bali aus zurück. Oft halten die gar nicht auf Gili Gede, ausser jemand bucht einen Halt - so wie wir. Am Hafen auf der Insel angekommen, ging es für uns gleich weiter in einem kleinen Boot bis zum Hotel. Denn es gibt keine Strassen zwischen den einzelnen Dörfern und Hotels, sondern nur Gehwege (mal besser, mal schlechter ausgebaut). Alles bewegt sich per Boot fort. Unser kleines Hotel mit nur vier Bungalows war auch eine Tauchschule, deshalb haben wir es auch ausgewählt, denn man kann super tauchen, oder schnorcheln gehen direkt vor und rund um die Insel.
*Apropos Schnellboot: Wir sind mit dem Anbieter Gili Getaway gereist, welcher Transporte direkt von der Unterkunft in Bali bis nach Gili Gede anbietet. Alles sehr professionell und sauber. Sogar gratis Reisetablette gab es beim Einchecken in Bali, auf dem Tisch präsentiert in einem Glasschale, als ob es Sugus wären! 😉 Ja ok, vier Stunden übers offene Meer? Da wir nichts riskieren wollten, haben wir uns eine Tablette geteilt, und die Hälfte hat Andrea schon schläfrig gemacht. Anna (CZE), unsere Inselkollegin, hat die Ganze geschluckt, und war den ganzen Tag noch groggy. Aber schlecht geworden ist uns in den 4h Fahrt definitiv nicht. 😉
Am Tag nach unserer Ankunft sind wir zu viert (Divemaster Edi, Anna und wir beide) für zwei Tauchgänge aufgebrochen. Wow, war das wunderschön. Wir konnten Schildkröten, eine Moräne, drei kleine Riffhaie, Clownfische (Nemo’s) und richtig viel bunte Korallen und Fische sehen. Zudem hatten wir die Tauchspots fast ganz für uns alleine. Leider hatten wir keine Unterwasser-Kamera dabei, weshalb ihr euch das jetzt einfach vorstellen müsst 😉 Bilder vom Tauchen gibt es aber weiter unten, versprochen!
So schön Gili Gede auch ist, es hat leider auch eine Schattenseite: ein Abfallproblem. Sprich die Einheimischen scheinen nicht sonderlich auf die Entsorgung ihres Mülls zu achten (oder können?) und schmeissen vieles einfach rund um ihre Häuser «weg». Vieles liegt darum auch am Strand rum und gelangt so auch leider direkt ins Meer. Wir sammeln deshalb bei unseren Tauchgängen (und Strandbesuchen) immer etwas Müll ein und entsorgen diesen später. Dies ist zwar ein Tropfen auf den heissen Stein, aber besser als nichts.
Nach nur zwei Nächten ging es für uns weiter nach Lombok. Denn ausser Tauchen und Schnorcheln kann man absolut nichts machen auf der Insel. Ist zwar auch mal schön, aber wir mögen es gerne etwas lebendiger.
Lombok - Kuta
Man sagt, dass Lombok wie das Bali vor 20 Jahren ist. Nicht so überfüllt ist es auf jeden Fall, aber doch auch langsam touristischer. Was uns dabei aber sehr gefällt, ist, dass es mehrheitlich Backpacker und keine Pauschaltouristen sind. Das merkt man gut in Kuta, dem Backpacker- und Surfer-Zentrum der Insel. Hier durchmischen sich Einheimische und Touristen in den lokalen Restaurants, Läden und an den Stränden. Es gibt aber auch bereits die ersten «Touristen-Restaurants», welche ein bisschen schicker, schöner aufgemacht, westlicheres Essen anbieten und daher auch teurer sind. Aber alles noch in einem guten Ausgleich mit all den anderen Lokalen – wir fühlten uns sehr wohl in Kuta!
Das schönste an der Stadt sind vor allem die Dinge, die man rund herum machen und sehen kann. Beispielsweise gibt es viele Möglichkeiten zu surfen. Jedem Level wird hier etwas geboten. Von Boot-Trips ausserhalb der Riffe für die grösseren Wellen, bis zu geschützten Buchten mit Anfänger-Wellen. Uns zog es zuerst nach Selong für’s Surfen und einen gemütlichen Tag am Strand – herrlicher weisse Strand mit süssen Longboard-Wellen – perfekt für einen gemütlichen Nachmittag 😊
Apropos Strand – die sind rund um Kuta herrlich weiss mit kristallklarem Wasser und wunderschön. Beispielsweise hat man vom Bukit Merese einen herrlichen Rundumblick über die kleinen, herzigen Buchten und den schönen Stränden. Wir haben uns nach der Aussicht dafür entschieden den Nachmittag am Strand Tanjung Aan zu verbringen, welcher in einer geschützten Bucht zum Baden und Verweilen einlädt. Am einfachsten gelangt man an all die schönen Orte, wenn man sich in Kuta einen Roller mietet. Diese gibt es ab 70'000 IDR pro Tag, was ungefähr vier Franken entspricht. Will man zu zweit fahren und ist so gross wie Simon (dann passt man leider nicht auf jeden Roller), dann kosten sie etwa das Doppelte, aber immer noch erschwinglich 😉
Lombok – Tete Batu
Unser nächstes Ziel liegt am Fusse des imposanten Vulkans Rinjani: Tetebatu. Hier kann man noch wunderschöne, sehr authentische Reisfelder erleben – ganz ohne instagramabler Holzschaukel oder sonstigem Touri-Schnickschnack. Stattdessen kann man stundenlang durch die Felder wandern, mit den Einheimischen plaudern (so gut das eben mit der Indonesisch-Sasak-Englisch-Hürde geht 😉) und in unserem Fall auch immer mal wieder was probieren! Frische Passionsfrucht direkt ab Baum – wie geil! Thaibasilikum und wilder Koriander vom Feld– mmmh, dieser Duft! Pomelo und Schlangenfrucht – wie spannend! In Tetebatu wird nämlich mehr als „nur“ Reis angebaut. Kaffee, Chili, Kohl, Wasserspinat, aber auch Vanille, Kakao, Mango und Papaya. Wir lernen vieles von unserem Guide Juicy (ja, das ist wirklich sein Name) über den Anbau und Bewässerung von Reis, besuchen zwei Wasserfälle und den «Monkey Forest». Da sind wir zwar nicht ganz alleine, aber es ist sehr angenehm von der Anzahl Leuten her. Wir geniessen unseren Aufenthalt im einfachen, aber herzigen Sama Sama Hostel. Die Angestellten sind super nett, sehr lustig und das rumklimpern am Abend auf der Gitarre bei schönem Sternenhimmel hat definitiv viel Charme. Sing: Dont’t come to Gili Meno – if you are scared of mosquito 😉
Das Essen im Sama Sama war ausserordentlich fein, alles aus regionalen Zutaten und frisch zubereitet. Viel Reis (Unser Guide Juicy isst mit seiner 4-köpfigen Familie ca. 1kg Reis pro Tag – wow, das sind andere Massstäbe hier!), viel Gemüse und feine Gewürze – herrlich! Eines unserer Lieblingsgerichte war Pelecing Kangkung, also Wasserspinat mit Sambalsauce, dazu gibt es den frischesten Reis den ihr euch vorstellen könnt und frittierter Knoblauch als Topping. Uns hat der Ausflug in diese sehr authentische, nette Sasak-Gemeinschaft richtig gut gefallen.
Terima Kasih! Dies bedeutet «Vielen Dank» auf Indonesisch – und als Antwort kommt dann meist «Sama sama» was so viel bedeutet wie «gleichfalls» 😊
Gili Trewangan
Da uns die Unterwasserwelt in Gili Gede so gut gefallen hat, wollen wir gleich nochmals einige Tauchgänge anhängen. Gut, dass wir auf dem Weg nach Bali eh noch an den Gili’s vorbeikommen. Wir buchen auf Gili Trewangan (oder auch Gili T) einige Nächte im Hotel und Tauchcenter Trawangan Dive. Hier hat es definitiv um einiges mehr Touristen und somit auch Taucher im Wasser als auf Gili Gede, aber die Unterwasserwelt ist ebenfalls wunderschön. Wir haben Seepferdchen, Schildkröten, kleine Riffhaie, eine Unmenge an verschiedensten Fischen und auch viele Korallen gesehen. Die Korallenvielfalt ist hier etwas eingeschränkter, und wir sind uns nicht so sicher ob das wirklich «nur» am El Niño und der Erderwärmung liegt, oder auch an dem immer stärker werdenden Tourismus und den unzähligen Plastik-Flossen im Wasser. Wir geniessen jedoch unsere Zeit unter Wasser sehr, fühlen uns immer wohler dort unten und mieten uns deshalb für den letzten Tauchgang eine GoPro12, damit wir das auch mal auf Bilder und Videos festhalten können.
Ansonsten laden wir unsere Energie mit leckerem Essen, Yoga und einem guten Buch wieder auf. Gili T ist jedoch auch als Party-Insel bekannt, weshalb wir hier so viele Exemplare an «sonnenverbrannter Engländer und Russen» zu Gesicht bekommen wie schon lange nicht mehr. Autsch…. Wir haben uns echt überlegt, ob wir das fotografisch festalten sollen, haben uns dann aber nicht getraut so frech draufzuhalten. 😉 Der ganze laute Trubel an der Hauptstrasse ist dann auch nicht so unseres, aber nur schon eine Querstrasse weiter hinten findet man herzige Restaurants und Shops.
Ein nächstes Mal würden wir wahrscheinlich eher einen Abstecher auf Gili Air als auf Gili T machen, da Gili Air etwas ruhiger sein soll. Die mittlere Insel der drei Gilis, Gili Meno, ist übrigens als Honeymoon-Ziel bekannt.
Nach so vielen Tauchgängen, Strandspaziergängen, Pizza’s und Nasi Goreng’s geht’s für uns wieder für einige Tage zurück nach Bali. Hier verbringen wir nochmals Zeit mit Michael und Inés, bevor es für uns weiter nach Java geht.
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