top of page

El Salvador

Autorenbild: Andrea & SimonAndrea & Simon

Aktualisiert: 17. Dez. 2023

Nicaragua – Honduras – El Salvador

Normalerweise beginnen wir unsere Story mit dem ersten Ort, den wir in einem Land besuchen. Dieses Mal ist die Anreise aber so speziell, dass wir ihr ein eigener Abschnitt widmen.


Wir haben uns für diese Reise (auch wegen Simons Verletzung) einen Shuttle gegönnt, welcher uns von León (Nicaragua) über zwei Grenzen bis nach El Tunco (El Salvador) bringen soll. Los ging es bereits um 2.30 Uhr morgens in León – gopfertami früeh! Es war ein vollgepackter Minibus, sprich alle Plätze waren belegt und unsere Rucksäcke wurden auf dem Dach festgeschnallt. Da wir die ersten im Bus waren, konnten wir uns aber die besten Sitze schnappen – mit genug Beinfreiheit für Simon. Zu vierzehnt ging es also mitten in der Nacht los in Richtung Grenze zwischen Nicaragua und Honduras. Typisch Nicaragua war der erste Halt nach 10 Minuten an der Tankstelle (hätte man auch vorher machen können, aber hey… easy), zweiter Stopp eine halbe Stunde später war dann an einer Imbissecke an der Hauptstrasse, damit unsere beiden Fahrer erst in aller Gemütlichkeit frühstücken konnten (auch das hätte man vorher machen können, aber easy) 😊. Hauptsache die beiden sich abwechselnden Fahrer sind nun gestärkt und fit für die Fahrt. Wiederum zwei Stunden später kamen wir am ersten Grenzübergang Nicaragua-Honduras an. Der war um 5 Uhr morgens noch geschlossen, wir waren eine halbe Stunde zu früh und konnten im Büssli noch etwas weiterschlafen.

Der Grenzübergang ist dann eine eigene Geschichte: Wir benötigten rund zwei Stunden, um nach Honduras zu kommen. Die Nicaraguaner meinen es an diesem Grenzposten wirklich ernst mit der Ausreise. Jedes Gepäckstück wird geröntgt, jeder Reisepass mit Interpol abgeglichen und jeder Reisende befragt. Selbst der Minibus wurde von der Zollpolizei kontrolliert und abgenommen. Die Einreise auf der honduranischen Seite der Grenze ging dann reibungslos in ca. einer Viertelstunde durch.


Weiter ging es mit dem Bus quer durch Honduras. Der Weg würde eigentlich nur ca. 1 ½ Stunden dauern, aber irgendwo im Nirgendwo kontrollierte uns die Polizei, weshalb es nochmals eine geschlagene Stunde dauerte, bis wir weiterfahren durften. Anscheinend stimmte was mit einem Pass eines Mitreisenden nicht: Das Foto des Passes, welches er dem Tour-Veranstalter geschickt hatte, war von einem abgelaufenen Pass.


Irgendwann sind wir aber dann doch an der Grenze zwischen Honduras und El Salvador angekommen. Auch dieser Grenzübergang ging schnell und unkompliziert. Der Zöllner kam direkt zu unserem Fahrzeug und wir mussten nur kurz die Pässe zeigen und schon waren wir durch. Bis auf ein US-Staatsangehöriger – der musste 12 Doller Einreisegebühren zahlen, hihi. Lustig hier!


Danach ging es für weitere 5 Stunden in unserem Minibus weiter, sodass wir dann endlich um 16.30 Uhr in El Tunco ankamen. Nach einer rund 14-stündigen Minibusfahrt endlich da: Ui, das war ein langer, teils anstrengender Reisetag…


Die Fahrt hat uns übrigens 50 Dollar pro Person gekostet, ein ganz fairer Preis.



El Tunco

Welcome to surfers paradies! El Tunco steht sinnbildlich für die wachsende Surferszene in El Salvador, welche mit erstklassigen Wellen aufwartet.


Wir haben uns in der Papaya Lodge direkt im Ort niedergelassen, eine Mischung aus Hostel und Hotel. Hier kommen zwar hauptsächlich Surfer hin, aber auch ein paar Reisende, welche auf der Durchreise ein bisschen Meer und Wellen geniessen möchten. Ideal für uns.


Nach einem kleinem Power-Nap nach der anstrengenden Anreise haben wir uns sogleich den Ort angeschaut, die beiden Hauptgassen gecheckt und sind dann in ein kleines Restaurant hinein, welche für seine Pupusas geworben hat. Mmmmh, Pupusas…. Das ist DIE salvadorianische Spezialität und wird meistens als Abendessen gegessen. Oder zum Frühstück. Oder eigentlich immer wenn einem danach ist. 😊 Pupusas sind flache Teigtaschen aus Maismehl, welche mit verschiedensten Sachen gefüllt - z.B. mit Käse & Mora, oder mit Chicharron – und dann gebraten werden. Meistens bietet ein Restaurant eine grosse Auswahl an. Dazu bekommt man ein Topping aus leicht fermentiertem Gemüse und einer pikanter Tomatensauce, und dann isst man das Ganze mit den Händen. Nach ganz viel Reis und Bohnen in den letzten Monaten waren sie für uns eine Offenbarung! Wir lieben Pupusas! 😊


Gut für uns (oder nur für Andrea) hat unser Hostel auch eigene Surfboards von einem lokalen Shaper, welche man mieten konnte. Und so hat sich Andrea am nächsten Morgenfrüh um 6 Uhr bereits in die Wellen am Surfspot El Sunzal gestürzt; ein Pointbreak, welcher für seine langen rechtsbrechenden Wellen bekannt ist. Simon hat Andrea zum Spot begleitet und, in der Zeit als sie im Wasser war, einen Kaffee mit Aussicht auf die Wellen genossen und gelesen. Der Spot ist leider kein Geheimnis mehr, und deshalb tummeln sich nicht nur Lokale, sondern Surfer aus aller Welt an diesem Punkt. Es waren sicher über 50 andere Menschen im Wasser. Was es dann schwer macht, eine Welle zu surfen, wo man dann auch wirklich «Vorrecht» hat. Andrea hat aber zwei, drei Schöne erwischt – with a little help von einem lokalen Fotografen – Danke vielmals fürs spontane Coachen und anfeuern! 😊#meitlibonus #immernettsiihilft


Der Ort selber ist schnell erzählt, denn es gibt nicht viel zu tun, ausser zu surfen. Toll für Andrea, aber leider etwas doof für Simon. Deshalb gehen wir nach nur zwei Nächten auch schon weiter ins Landesinnere nach Santa Ana.



Santa Ana

Die Weiterreise haben wir standesgemäss mit lokalen Bussen gemacht. Derjenige nach San Salvador, dort sind wir umgestiegen, hatte sogar eine Klimaanlage – wow, Luxus! Danach Richtung Santa Ana war es dann wieder ein herkömmlicher Chickenbus. (Preis: 3 Dollar pro Person für beide Busse, ca. 3h Fahrt. Nimm dass, SBB! 😉)


In Santa Ana angekommen, haben wir doch glatt die Bushaltestelle für einen weiteren Umstieg verpasst, weil wir gedacht haben der Bus fährt ins Zentrum – macht er nicht, er fährt drum herum. Jänu. Uns haben aber die Mitreisenden geholfen und sich drum gekümmert, dass wir am neuen «richtigen» Ort aussteigen, eine junge Frau hat uns sogar geholfen den nächsten Bus zu erwischen. Im nächsten Bus hat uns eine nette Englishlehrerin beobachtet, wie wir mittels Google Maps und GPS versucht haben, den richtigen Ausstiegsort zu suchen. Sie hat uns dann von sich aus gesagt: «Ahh, ihr geht am besten hier raus!». Wir sind dann zusammen mit ihr ausgestiegen und sie hat uns noch ein paar Meter bis zum Stadtpark und der grossen Kirche begleitet, inkl. Sightseeing-Tipps! MEGA – die Leute hier sind soooo nett <3


In Santa Ana war das einzig passable Hostel leider schon voll, weshalb wir uns für ein kleines Hotel entschieden haben. Naja, ein kleiner Fehler… sieht zwar chic aus, aber die Zimmer waren leider (etwas) verschimmelt, igitt! Immerhin waren es nur zwei Nächte 😉

Am ersten Tag haben wir dann sogleich die Stadt erkundet, sind durch die Strassen geschlendert und haben gut gegessen. Am Abend haben wir sogar wiedermal ein Pub gefunden, welches den Namen wenigstens halbwegs verdient – so kann es weitergehen in El Salvador.


Am Tag drauf wollten wir unbedingt etwas Kulturelles erleben (also neben der Surf-, Ess- und Trink-Kultur 😉), und sind deshalb in die benachbarte Stadt Chalchuapa. Denn da gibt es die grosse Maya-Stätte Tazumal zu bestaunen. Nach gemütlichem Ausschlafen sind wir also mit einem weiteren Chickenbus ins Nachbarstädtchen gepilgert und beim Laufen zu den Ruinen, haben wir einen kurzen Stopp in einem Baumarkt gemacht. Simons Rucksack zeigt erste Verschleisserscheinungen und darum brauchten wir Kabelbinder. Danach sind wir weiter zu den Ruinen, einmal quer durchs Dorf. ABER… die Ruinen waren geschlossen – bravo! Kein Hinweis des Hotelpersonals, aber die wussten es wahrscheinlich auch nicht, denn es war ein gewöhnlicher Wochentag. Es gab auch keine Info auf der Webseite, dass die Anlage gerade heute renoviert wird. Jänu, Pech gehabt. Wir waren auf jeden Fall nicht die einzigen, die angebrannt sind, und für ein Foto über den Zaun hats auch gereicht.


Dafür hatten wir nun plötzlich Zeit ins fantastischen Restaurant «Rincon Tipico de El Sopón» in Santa Ana essen zu gehen. Das war ein kulinarisches Highlight und wir haben uns deshalb auch eeeetwas überessen. 😉 Schuld waren nicht nur die grosszügigen Portionen und das feine Essen, sondern auch das nette Personal, denn die haben uns am Schluss nochmals einen Zusatzgang «aufs Haus» gebracht, weil sie unseren Wunschdessert nicht mehr hatten! Kein Dessert wäre kein Problem gewesen, wir hätten einfach einen Kaffee getrunken, Hunger war eh nicht mehr vorhanden. Nur war der Zusatzgang des Hauses eine Portion Pommes und Tortilla-Chips mit einem Rechaud voll mit Bohnenmus, geschmolzenem Käse und Knoblauch. Hammer! Wir sind glücklich rausgekugelt, ohne dass wir platzten – aber wir waren nahe dran. 😊


Am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung «Ruta de las Flores»




Juayúa

Unser erster Halt an der Blumenstrasse «Ruta de las Flores» war das beschauliche, aber schöne Dörfchen Juayúa. Wir haben übrigens bis zum Schluss nicht herausgefunden, wie man es richtig ausspricht, denn wir haben von den Einheimischen selber mindestens drei Versionen gehört… Chuuaaa-iuuuaa? Iuuuaa-tschuaaah? Egal, hübsch ist es hier!


Wir sind an einem Samstag im Ort angekommen und am Wochenende ist jeweils ein grosses Food-Festival, wo extra Strassen abgesperrt und viele Kleinküchen und Pavillons aufgerichtet werden. Ideal für uns Foodies. Am Abend sind wir dann nochmals mit ein paar Leuten aus dem Hostel losgezogen, um die beste Pupuseria der Stadt auszuprobieren. Die Pupusas im «Sugey» waren echt der Hammer. So gut sogar, dass wir am nächsten Abend gleich nochmals dahin gehen mussten 😉


Zuvor ging es aber am nächsten Tag für Andrea auf zur 7-Wasserfälle-Wanderung mit Grace und Brett (beide UK). Mit einem Tuktuk ging’s zusammen mit Guide Eri in Richtung Wald und Wasserfällen. Von 9 bis 13 Uhr durften wir durch den Dschungel wandern, an sieben Wasserfällen vorbei. Bereits beim ersten Wasserfall mussten wir Knöcheltief durch den Bach waten – aber wir waren gut vorbereitet und hatten alle einen Drybag dabei. Das Klettern IM nächsten Wasserfall war eine Herausforderung, aber die Mühen wert. Eri hat uns mit seiner Kräuter- und Pflanzenkunde viele neue «Aha-Erlebnisse» und immer mal wieder einen neuen Geschmack auf der Zunge beschert. Das abschliessende Bad im kühlen Nass war das Tüpfelchen auf dem i – wirklich empfehlenswert!


Am Montag ging es dann für uns beide weiter die Ruta de las Flores entlang Richtung Ataco. Wenn man zur richtigen Zeit da ist, soll die Strasse links und rechts nur so vor blühenden Blumen strahlen. Wir waren leider noch etwas zu früh, so dass erst die ersten Blumen zu sehen waren. Es war aber auch so sehr schön 😊




Ataco

Ataco - der Mittelpunkt des salvadorianischen Kaffees und Ausflugsziel vieler einheimischer Touristen. Da wir am Anfang der Woche da waren, war es vergleichsweise eher ruhig und überschaubar. Einzig die vielen touristischen Verkaufsstände zeugten davon, dass an den Wochenenden mehr los sein musste. Dafür konnten wir die mit bunt bemalten Häusern gesäumten Pflastersteinstrassen, schönen Ausblicke und herzigen kleinen Ecken fast für uns geniessen.


Wir sind im Boutique Hotel Casa del Mafer untergekommen, beim sehr liebenswerten und hilfsbereiten Mario und seinem Bruder Raul. Mario ist ein lokaler Künstler (Bilder und Skulpturen) und verschönert daher nicht nur das kleine Hotel (es hat bloss vier Zimmer), sondern stellt viele seiner Kunstwerke, und auch jene seiner Freunde, in seinem El Café del Artistas aus.


Er hat uns dann auch geraten einen Rundgang beim naheliegenden Kaffeeproduzenten «El Carmen Estate» zu machen. Die Führung war sehr spannend und ergänzte jene aus Kolumbien perfekt. Denn das El Carmen ist kein Kleinproduzent, sondern einer der grossen Player im Land und entsprechend professioneller geht das Ganze von statten. Kleiner Hint am Rande – ihr Kaffee mit der niedrigsten Qualität wird an Nespresso und Starbucks verkauft 😉 Unser Favorit ist der Kaffee Pacamara. Dieser Kaffee ist eine Züchtung des Coffee Research Institut von El Salvador aus dem Jahre 1958 und hat eine wundervolle Süsse, mit Noten von Vanille, edler Zartbitterschokolade und reifen Kirschen. Wir sind übrigens auf den Geschmack von Filterkaffee gekommen – French Press, Bialetti oder Chemex? Wir lieben sie alle!


Zwischenzeitlich geht es Simons Bein wieder viel besser und sämtliche Wunden sind verheilt und vernarbt – viel schneller als gedacht. Und wisst ihr was das bedeutet? Richtig, wir müssen schnellstmöglich wieder zurück nach El Tunco zum Surfen. 😊




El Tunco

Das zweite Mal in dem kleinen Surferdörfchen haben wir uns gleich für eine Woche niedergelassen in einem kleinen Hostel nur 50 Meter vom Strand entfernt. Gleich am ersten Abend haben wir uns Bretter besorgt und sind am nächsten Morgen gleich die berüchtigte Welle bei El Sunzal gesurft… oder respektive gepaddelt, denn Wellen haben wir dieses Mal keine einzige erwischt. Weil das Wochenende naht, sind sehr viel Surfer im Wasser und irgend ein Anderer hatte immer Vorrang (beim Surfen gibt es Vortritts-Rechte, welche man besser einhalten sollte…#LocalshabenimmerdenVorrang). Aber dafür hat Andrea Bekanntschaft mit einer Schildkröte gemacht, welche zweimal neben ihr aufgetaucht ist <3 Trotz Schildkröte haben wir uns entschlossen, künftig die anderen Spots zu probieren, denn es gibt noch Zwei in Gehdistanz.


Gesagt, getan. Und zack - wir hatten eine Menge Spass. Wir hatten beispielsweise auch den Spot «La Paz» in La Libertad erkundet und uns sofort in die Welle verliebt. Vielleicht nicht ganz so lang wie die in El Sunzal, aber dafür mit deutlich weniger Leuten im Wasser und immer noch Weltklassewellen. Oder die kleine Version «Sunzalito» direkt im Dorf, welche vor allem bei Ebbe toll ist, oder «La Roca» direkt vor unserem Hostel. Diese Welle war allerdings etwas zu heftig für uns.


Unser Aufenthalt ist schnell erzählt, auch wenn wir hier die meiste Zeit verbracht haben. Aber kurz gefasst haben wir viel gesurft, uns erholt, gut gegessen, selbst gekocht (juhuu, es hatte einen Ofen!) und uns ab und zu ein Feierabend-Bierchen gegönnt.




Wir waren selten von einem Land und deren Leuten so positiv überrascht worden wie hier in El Salvador. Die Landschaft ist wunderschön, alle sind sehr freundlich (und auch gar nicht aufdringlich) - und endlich war auch das Essen wieder abwechslungsreicher und besser! 😉


Nun geht es trotzdem weiter ins nächste kulinarische Highlight unserer Weltreise – Mexico!



Die geliebten Pupusas <3!


Bình luận


Kontakt

fea-graphics.ch

Andrea Wüst

fea.graphics@gmail.com

Tel: 079 768 08 07

  • Black Instagram Icon

Kontaktformular

Danke für deine Nachricht!

bottom of page