Mount Gambier
Unser erster Stopp nach der Great Ocean Road geht ins Landesinnere, nach Mount Gambier. Der Weg dahin ist leider nicht mehr ganz so magisch, aber immer noch sehr schön. Hier verbringen wir zwei NĂ€chte in einem alten GefĂ€ngnis namens «The Old Mount Gambier Goal». Das alte GebĂ€ude ist aus den 1866er Jahren und lĂ€dt ein um herumzuspazieren, die alten RĂ€ume zu erkunden - und um darin zu schlafen! Denn das Old Goal ist ein hĂŒbsches Hotel, das einige RĂ€ume zu Zimmern umfunktioniert hat. Wir geniessen unsere Zeit hier, verlieben uns in eine der Hauskatzen â€ïž, schauen uns den tiefblauen Blue Lake und das grĂŒne Umpherston Cave an, essen ein "Chicken Parmi", nehmen an einer Crossfit-Stunde teil (Dank dem sympathischen Blue Lake Crossfit wird Simon vielleicht doch noch ein Crossfit-Fan đ), geniessen einen Barber-Termin (Simon) und ein wenig Yoga und Kreidemalen (Andrea). Nach viel surfen und Natur bestaunen war dies genau das richtige fĂŒr uns.
Â
Adelaide
Mit einem Zwischenstopp auf halbem Weg - und im bisher schlechtesten Hotel unserer Reise, dem «Coonalpyn Hotel» (leider - und aus GrĂŒnden - gibt es dazu keine Bilder đ) reisen wir weiter nach Adelaide, der Hauptstadt des Staates South Australia. Hier nĂ€chtigen wir im Tequila Sunrise, endlich wieder einmal in einem richtigen Hostel. Im Dorm. Mit anderen Rucksack-Touristen â herrlich!
Adelaide hatte fĂŒr uns sonst nicht sonderlich viel zu bieten. Das liegt aber auch da dran, dass wir am Sonntag anreisten und nur fĂŒr zwei NĂ€chte blieben. Sprich in der City, wo die Leute eigentlich nur fĂŒr die Arbeit hin gehen, war tote Hose. Ausser natĂŒrlich in der Einkaufsmeile, aber als Backpacker macht man da einen Bogen drum. Nicht, dass wir Shopping nicht mögen, aber wir haben schlicht keinen Platz in unseren RucksĂ€cken fĂŒr neue Dinge. Es muss gut ĂŒberlegt sein, was gekauft werden soll und meistens sind es nur Dinge, die ersetzt werden mĂŒssen. So nach 7 Monaten reisen ist aber auch schon das eint oder andere T-Shirt ersetzt wordenâŠ
So beschrĂ€nkten wir uns darauf, die Innenstadt zu durchwandern, in einem kleinen Park im Schatten zu dösen, den Foodmarkt aufzusuchen und uns im Hostel FrĂŒhstĂŒck und Abendessen servieren zu lassen (war im Preis mit dabei đ).
Achja, Andrea entdeckt, dass man Sicherheitsgurte der Grösse nach verstellen kann â Simon versteht die Welt nicht mehr, dass Andrea grad ein Aha-Erlebnis hatte. đ€Ł
Â
Goolwa Beach
Wir brechen am heissesten Tag bei 41°C wieder auf. Wow, wie sich die Hitze hier staut! Gut, dass wir aus der Stadt verschwinden und uns auf nach Goolwa machen. Dort checken wir wieder mal in ein Airbnb ein â und werden alles andere als enttĂ€uscht! Das SurfhĂ€uschen ist super herzig und Wendy, unsere Gastgeberin, ist ein Schatz. Wir kochen wieder mal himmlisch gut fĂŒr uns selber und geniessen einfach etwas Zeit fĂŒr uns. Surfen, kochen, chillen, in der HĂ€ngematte lesen, am Strand spazieren â was will man mehr?!
Auch ĂŒbrigens: der 41° C Tag war der einzige Hitzetagâ vorher und nachher ist die Temperatur wieder auf 26° gefallen. Komisches Wetter hier in Down Under! Aber dies soll also kein normales Sommerwetter sein, sagt man uns mindestensâŠ
Â
Coonawarra
Rechtzeitig zum Australia Day reisen wir weiter in ein bekanntes Weingebiet Australiens.
Der Australia Day ist sehr umstritten. Denn am 26. Januar wird jeweils der Ankunft der ersten britischen Flotte in Sydney im Jahr 1788 gedacht und somit auch dem Start der UnterdrĂŒckung der Aborigines. Die indigene Bevölkerung nennt den Tag deshalb auch «Invasion Day» und rufen zu landesweiten Protesten auf. Von denen haben wir nichts mitbekommen, aber auch von keiner festlicher AktivitĂ€t.
Wir haben uns an dem Tag fĂŒr eine Weinverkostungs-Tour entschieden (Hier ein grosses «Danke!» ans VEG and the City-Team fĂŒr den GetYourGuide-Gutschein đ«¶). Wir besuchten insgesamt vier verschiedene WeingĂŒter und probierten 28!!! Weine⊠sagen wirâs so, es wurde ein lustiger Nachmittag zusammen Inma (ESP/AUS) und Jake (AUS) đ. Am spĂ€ten Nachmittag wurden wir dann wieder bei unserem Hotel ausserhalb des Ortes abgesetzt. Da wir nicht mehr ganz fahrtĂŒchtig waren, haben wir uns dann mit dem was ĂŒbrig geblieben ist im Hotelzimmer etwas zâNacht gemacht. Instant Noodle Soup at itâs best đ
Â
Torquay
Auf dem Weg von Coonawarra nach Torquay machen wir noch einen kurzen Stopp in Port Fairy, weil wir die Wellen da so gut in Erinnerung hatten. Und wir wurden auch dieses Mal nicht enttĂ€uscht â so wunderschön cleane Wellen! Wir mussten einfach nochmals rein, auch wenn das Wetter und vor allem das Wasser arschkalt waren.
Danach ging es weiter / zurĂŒck nach Torquay. Uns hat es da so gut gefallen, dass wir auf unserem RĂŒckweg ein zweites Mal da halt machen. Dieses Mal entscheiden wir uns aber fĂŒr ein Airbnb direkt im Ort, damit wir schneller und flexibler ĂŒberall hin können. Das Airbnb war leider nur solala â Zimmer schön gross und grundsĂ€tzlich sauber, aber die Teppiche und vor allem die KĂŒche waren echt grenzwertig verdreckt. JĂ€nu, ist ja nur fĂŒr einige NĂ€chte, dann gehen wir halt auswĂ€rts essen. Surftechnisch war es aber wieder toll: Simon hat sich dieses Mal sogar in Jan Juc ins Lineup getraut, kam aber nach einer Stunde erfolglos und durchgespĂŒlt wieder an den Strand zurĂŒck â zu gross, zu unberechenbar, zu viele gute Surfer. Die nĂ€chsten Tage ging es deshalb wieder zurĂŒck an den «Stadtstrand», welchen wir schon bei unserem ersten Besuch rockten und auch dieses Mal unseren Spass hatten.
Ansonsten genossen wir das Leben mit gutem Essen, schönen SpaziergĂ€ngen am Meer und bereiteten uns fĂŒr die nĂ€chste Reise vor.
Melbourne & Transfercar
Unser Mietauto mussten wir nach 30 Tagen wieder in Melbourne zurĂŒckgeben, deshalb ging es also zurĂŒck zum Ursprung unseres Road-Trips. Doch wir haben Spass daran bekommen, die Strassen unsicher zu machen und abgelegenen Orte erkunden zu können. Deshalb haben wir «spontan» unsere Reise in Australien noch etwas verlĂ€ngert und uns dafĂŒr entschieden, wieder rauf in Richtung Sydney und von dort die KĂŒste aufwĂ€rts zu reisen. Nun, wenn Leute in Australien Autos oder Camper mieten, dann fahren diese meistens von A nach B. Das Land ist gross, und den gleichen Weg zurĂŒck fahren die wenigsten. Deshalb werden viele Mietfahrzeuge an einem anderen Ort zurĂŒckgegeben, als sie abgeholt wurden. Die Vermieter mĂŒssen nun aber dafĂŒr sorgen, dass die Fahrzeuge wieder zurĂŒck an den Ursprung gelangen. FĂŒr diese «Relocations» kann man sich auf der Webseite von Transfercar melden und mit etwas GlĂŒck wird man ausgesucht, um ein Auto oder Camper zurĂŒck nach A zu fahren. Und das kostenlos. Wir durften so ein Auto gratis von Melbourne nach Sydney fahren und haben uns so den Flug, Bus oder Zug gespart.
Bevor wir das aber gemacht haben, haben wir nochmals eine Nacht bei Ian verbracht, sind zusammen essen gegangen und haben die gemeinsame Zeit nochmals richtig genossen â€ïž.
Nach nur einer Nacht in Melbourne ging es dann aber los und wir haben das Auto am Flughafen abgeholt. Haben wir schon erwĂ€hnt, dass der öffentliche Verkehr in Melbourne nur so mĂ€ssig gut ist? Z.B. an den riesigen internationalen Flughafen fĂ€hrt kein Zug, Metro oder sonst was effektives. Nein, es sind Busse die durch den ganz normalen (und zum Teil katastrophalen) Verkehr mĂŒssen. Sprich, es dauert ewig⊠und ist teuer â 24 Dollar pro Person! Aber freundlich sind sie, die Melbourner, allen voran die nette TramfĂŒhrerin, die extra fĂŒr unsere Surfbretter Platz gemacht hatte. Sie hatte fĂŒr uns sogar eine Durchsage gemacht, damit wir sicher genug Platz zum Aussteigen hatten. <3


Als wir das «Auto» abgeholt haben, haben wir nicht schlecht gestaunt. Das war wohl das schlechteste Mietauto ever! Ein alter, roter Toyota Corolla mit haufenweise Dellen, Kratzern, kaum Ausstattung und mit 460`000 Kilometern auf der Uhr - zum GlĂŒck gab es eine Klimaanlage. Immerhin haben wir die Karre gratis erhalten, aber wir haben uns dann ĂŒberlegt, dass irgendjemand wirklich Geld dafĂŒr bezahlt hat, um damit von Sydney nach Melbourne zu fahren⊠hoffentlich nicht zu viel đ Das ruckelnde, laute GerĂ€usch des Wagens - «WĂŒĂŒĂŒĂŒwĂŒĂŒĂŒwĂŒĂŒĂŒ-WĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒÂ» - ist jetzt ein Runnig Gag bei uns, wennâs mal wieder nicht so schnell geht.đ
Wenn man so eine Auto-Verschiebung macht, dann hat man nicht ewig Zeit dafĂŒr. Wir mussten den Wagen in drei Tagen in Sydney wieder abgeben. Also haben wir uns nur die absoluten Highlights raus gesucht und sind hauptsĂ€chlich den direkten Weg ĂŒber den Highway gefahren.
Was wir uns aber nicht entgehen lassen wollten, war der Pebbly Beach: Ein kleiner Traumstrand mit weissem Sand, kitschig tĂŒrkisem Wasser in einer kleinen Bucht, umgeben von Klippen und WĂ€ldern. Bekannt dafĂŒr, dass sich hier Fuchs und Hase, oder eben KĂ€nguru und Waran gute Nacht sagen. Beides konnten wir, trotz unseres kurzen Aufenthaltes, entdecken und den Anblick geniessen.
Danach ging es wieder auf die Strasse und weiter in Richtung Sydney.
Â
Sydney
Auch bei unserem zweiten Besuch der Metropole haben wir im Wake Up Hostel eingecheckt. Es ist super zentral und direkt neben dem Hauptbahnhof gelegen, was die An- und Weiterreise erleichtert.
Da das Wetter dieses Mal mitspielte, wanderten wir vom Coggee- zum Bondi-Beach. Naja, Wanderung ist vielleicht etwas ĂŒbertrieben, aber ein schöner Spaziergang ist es auf jeden Fall. Man kommt an insgesamt sieben StrĂ€nden (von klein bis gross) vorbei und hat so immer wieder mal die Möglichkeit sich von der Hitze abzukĂŒhlen. NatĂŒrlich sind wir zwei Spinner kurz vor Mittag losgelaufen, wenn die Sonne am stĂ€rksten ist. Bravo! đ
Am Abend haben wir uns mit Tim zu einem Bierchen in der Stadt verabredet und die Zeit zusammen genossen. Spontan hat er uns fĂŒr den darauffolgenden Tag zu sich nach Hause zum Zmittag eingeladen: Selbstgekochtes Voressen, yummie! Nachdem wir seinen Labrador Bruno ausgiebig geknuddelt haben, haben wir einen Ausflug zum Royal National Park gemacht. Dort haben wir eine kleine, gemĂŒtliche (Anti-Kater đ)-Wanderung gemacht und uns am Wattamolla Beach und im Wasserfall abgekĂŒhlt.
Â
East Coast mit dem Campervan
Nach einigen schönen Tagen in Sydney, ging es fĂŒr uns weiter die KĂŒste rauf. Dieses Mal aber nicht mit einem Mietauto, sondern einem kleinen Campervan. Wir haben nĂ€mlich viel Tolles von Personen gehört, die mit einem Camper durch Australien gereist sind â das wollten wir auch erleben. Also haben wir uns bei Travellers Autobarn einen Toyota HiAce geholt. Ein eher kleiner Camper, aber fĂŒr uns ideal.
Immer noch mit unseren Surfbrettern im GepĂ€ck sind wir so die KĂŒste rauf gefahren, haben immer mal wieder gestoppt und was angeschaut, sind gesurft, gewandert, oder haben uns in einem der vielen tollen Kaffees gestĂ€rkt. Falls ihr mal Australien unterwegs seid, können wir euch die App CamperMate wĂ€rmstens empfehlen Da sind alle Camping-PlĂ€tze drin: Von Gratis-PlĂ€tzen bis Luxus-Camping, was auch immer das Herz begehrt. Und die KĂŒste zwischen Sydney und Brisbane hat wirklich viele wunderschöne PlĂ€tze und Orte zu bieten.
Nun kommtâs⊠denn ganz reibungslos ging unser Camper-Dasein nicht vonstatten. Oder besser gesagt unser Surfer-Dasein đ«Ł. Bei einem unserer Stopps, in Sawtell, haben wir uns beide ins Wasser gestĂŒrzt, um die hiesige lang-brechende rechte Welle zu surfen. Das war trotz viel Wind ein mega Spass, bis Andrea ein böses Wipe-out hatte (Bei einem Wipe Out stĂŒrzt der Surfer von seinem Surfboard und hĂ€ufig folgt ein Waschgang in der Welle). Bei diesem Sturz landete Andrea mit dem Kopf voll auf dem Board, welches durch die Kraft der Welle/Wind entgegen geschossen kam. Das endete leider mit einer Platzwunde auf Andreaâs Nase/Auge. Simon sass noch draussen im Lineup und sah Andrea blutend und prustend aus dem Wasser kommen â SCHOCK pur! So schnell war er noch nie ans Land gepaddelt⊠Zum GlĂŒck waren am den Strand Rettungsschwimmer, die eigentlich die badenden GĂ€ste beĂ€ugten, und konnten uns bei der ersten Versorgung helfen. Dann ging es weiter zum lokalen Spital, denn die eine Wunde musste mit drei Stichen genĂ€ht werden, die andere geklebt. GlĂŒck im UnglĂŒck â sonst ist alles heil geblieben! Naja, fast alles⊠das Board hat es ebenfalls erwischt. Andrea vs. Surfboard 1:1⊠ein Unentschieden, das keinen freut. đŁ
Das heisst dann leider auch, dass Andrea in den nĂ€chsten Zeit nicht mehr ins Wasser darf. Simon musste darum alleine surfen gehen, aber alleine macht das halt auch nur halb so Spass⊠So haben wir uns nach Byron Bay (das war fast ein Muss!) mehr auf das Inland und auf die anderen AktivitĂ€ten fokussiert. Eine dieser TĂ€tigkeiten war auch, dass wir unsere beiden liebgewonnen Surfboards wieder verkaufen wollten. Denn mit diesen Dingern zu fliegen ist fast teurer und aufwĂ€ndiger, als uns wieder Neue zu kaufen. Das kaputte Board haben wir einem lokalen Surfboard-Reparatur-Shop geschenkt mit der Bitte, dieses an eine sympathische Person fĂŒr einen guten Preis weiter zu geben. Das Zweite haben wir einem Typen aus Brisbane verkauft, welcher uns sogar den Original-Preis bezahlt hat đ. Unsere Board-Halterung fĂŒrâs Auto haben wir auf einem Parkplatz in Noosa Heads zwei sympathischen MĂ€dels geschenkt, die mit einem kleinen Auto und grossen Boards unterwegs waren. Besser als wegschmeissen, oder? Und auch gut fĂŒrs Karma⊠đÂ
Falls ihr mal in der Gegend um Brisbane seid, dann geht unbedingt nach Eumundi an den Wochenmarkt, der jeweils mittwochs und samstags stattfindet. Ein wunderschöner und grosser Markt mit vielen kleinen Ausstellern und Herstellern â da gibt es echt tolle Sachen zu finden und wir mussten uns mehr als nur einmal zusammennehmen, damit wir nichts kauften, was nicht in den Rucksack passt. Zudem gibt es einen grossen Essensbereich, wo ihr Essen aus der ganzen Welt geniessen könnt. Da war beispielsweise auch ein KĂ€severkĂ€ufer mit ausschliesslich Schweizer KĂ€se đ.
Nach rund 12 Tagen rumcampern â bei Starkregen, Regen und ab und an auch Sonnenschein - ging es dann aber auch schon wieder zurĂŒck nach Brisbane. Denn von da fliegen wir an unser nĂ€chstes Ziel â Neuseeland!
Â
    Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Comments